Liebe Leser!
Wer in Kolumnen, Glossen und anderen lockeren journalistischen Kleinformen über Wetter und Jahreszeiten schreibt, setzt sich oft dem Vorwurf der Fantasielosigkeit aus. „Da stelle mer uns mal janz dumm“, machen uns nichts draus, blicken aus dem Fenster in die Lindenbäume und versuchen die Aufmerksamkeit unserer geneigten Leser auf den Frühling in unserer Region zu lenken. Dass Frühling ist, weiß zwar jeder, doch Hand aufs Herz: Waren Sie in den letzten Tagen mal in Wald und Flur? Viel wurde und wird über die schönste Jahreszeit geschrieben, mit Recht. Einfach nur schön, wenn aus dem schwarzen Geäste der Bäume und Sträucher sich wieder die Blätter entrollen und wachsen und uns beweisen, in wie vielen tausend Variationen sich die Farbe Grün zeigen kann. Und wie schön ein profanes Apfelbäumchen blüht (Es müssen nicht immer gleich blühende Mandelbäumchen sein). Auf dem Höhepunkt der Waldsterbensangst war man sich ja gar nicht mehr so ganz sicher, ob im nächsten Frühjahr der Wald sich überhaupt nochmal belaubt. Also heraus nicht nur zum 1. Mai, in die Wälder vor der Haustüre und mal so richtig den Blick von einem Aussichtspunkt im Pfälzerwald genießen, sei es Felsmassiv, Burgruine oder Aussichtsturm. Schöner wie jetzt Ende April, Anfang Mai wird es nimmer. Und apropos Mandelblüte. Sind wir doch hier in der „Waldpalz“ in der prima Situation, dem Frühling beim Erobern der Landschaft zusehen zu können. Denn zuerst zieht er das Rheintal hinauf, beschert uns die Mandelblüte an der Haardt, bevor er sich langsam westwärts in die Wälder aufmacht. Mit etwas Mobilität können wir also dem Frühlingserwachen länger zusehen, als die Flachlandbewohner. „Geh aus, mein Herz, und suche Freud in dieser lieben Frühlingszeit…“ dichtete schon 1653 Paul Gerhard (Naja, eigentlich sprach Gerhard in seinem Lied von der Sommerzeit, aber das sehen wir jetzt mal nicht so eng). Gerade im Frühling sollen wir ja den Regungen unserer Herzen nachgeben.
Wer gerne im sozialen Umfeld naturnah unterwegs sein will, der findet im Magazin schöne Anreize und Tipps dafür. Von den Mühlenerlebnistagen im Wallhalbtal bis zur Grünesputschetour rund um Rodalben. Aber auch stationär kann jetzt im Mai in freier Luft gefeiert werden. Beim weitbekannten Kienholzfest, nur mal als Beispiel und Reminder genannt. Das Angebot ist groß, nur annehmen müssen Sie es selber.